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Den ländlichen Raum für die Zukunft aufstellen

Die Zukunft der Region, ihre Chancen und Potenziale – dieses Thema steht im Mittelpunkt des nächsten Regionalforums der LEADER-Region Wetterau/Oberhessen.

Dazu lädt die Wirtschaftsförderung Wetterau GmbH zu einer Online-Veranstaltung am Donnerstag, 23. September, ab 18 Uhr ein. Dabei wird es auch Informationen zu der neuen LEADER-Förderperiode geben, die 2023 beginnt. Angesprochen sind Vereine, Unternehmen und Kommunen, aber vor allem auch interessierte Wetterauer, denn eine breite Bürgerbeteiligung ist eine Grundvoraussetzung für das Gelingen des Förderprogramms.

Das LEADER-Programm ist ein wichtiges Instrument, um den ländlichen Raum zu entwickeln. Die LEADER-Region Wetterau/Oberhessen setzte sich in der Förderperiode 2014 bis 2020 aus 17 Wetterauer Städten und Gemeinden zusammen, in deren 124 Dörfern etwa 150.000 Menschen leben. Dort wurden in den vergangenen sieben Jahren unter Trägerschaft der Wirtschaftsförderung Wetterau (wfg) 28 Projekte mit über 2 Millionen Euro bezuschusst; unterm Strich standen Gesamtinvestitionen von 5,4 Millionen Euro. Seit 2019 ist es außerdem möglich, kleinere Projekte über das Regionalbudget zu fördern. Hierüber gab es knapp 230.000 Euro für 24 Projekte, die zusammen Investitionen von etwa 320.000 Euro auslösten. Insgesamt viel Geld, das in die Region fließt und dabei eine große Bandbreite von Projekten abdeckt: von der Sanierung des Gradierwerks in Kurpark Bad Salzhausen über den Bau einer neuen Halle des Wölfersheimer Handwerkers Timo Knaupp bis hin zur Schaffung eines betreuten Treffpunkts für Kinder und Jugendliche durch einen Wohnwagen am Wölfersheimer See.

Bevor die neue Förderperiode 2023 startet, gehen die bestehenden Programme 2021 und 2022 erst einmal in die Verlängerung. Für diese Übergangsphase stehen der Region Wetterau/Oberhessen voraussichtlich weitere 760.000 Euro zur Verfügung. Bewilligungsreife Anträge können bis zum 1. April 2022 vorgelegt werden. Was es sonst noch zu beachten gilt, wird das Team der Wirtschaftsförderung bei der Zoom-Konferenz erläutern, die live aus der Kulturhalle Stockheim übertragen wird.

Im Anschluss geht es um die neue Förderperiode, die von 2023 bis 2027 dauert, und hier vor allem um die Frage: Wie können wir wieder LEADER-Region werden? Um vorab klarzustellen, wer für den Fördertopf überhaupt infrage kommt, hat das Land Hessen eine Karte mit ländlichen Räumen erstellt. Um als Kommune mit Ländlichkeit zu gelten, werden etwa die Agrarstruktur und die Einwohnerdichte herangezogen. Ausgehend von diesen Kriterien werden im Wetteraukreis neben den bisherigen 17 Kommunen der LEADER-Region auch Niddatal und Ober-Mörlen als Teil der theoretischen Gebietskulisse benannt.

Die reine Interessensbekundung am Programm reicht freilich nicht aus, um sich zu bewerben: Die Region muss eine lokale Entwicklungsstrategie (LES) erarbeiten, damit die Fördergelder gezielt und nachhaltig in den Kommunen wirken können. Dazu wird voraussichtlich im November ein Beteiligungsprozess starten, der mithilfe von engagierten Vereinen, Unternehmen, Kommunen und Bürgern eine breite Palette an lokal bezogenen Projektideen hervorbringen soll. Ende Mai 2022 müssen dann die Bewerbungsunterlagen beim Land Hessen eingereicht werden.

Konkret könnte die Bürgerbeteiligung so aussehen, dass es zunächst Treffen vor Ort für jeweils zwei bis drei Kommunen gibt, bei denen gemeinsam die Grundlagen für die lokale Entwicklungsstrategie erarbeitet werden. „Es gibt vier neue Handlungsfelder als inhaltliche Leitplanken“, erläutert wfg-Geschäftsführer Bernd-Uwe Domes die Veränderungen zur bisherigen LEADER-Förderperiode. Neben den Querschnittsthemen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind dies „Gleichwertige Lebensverhältnisse und Daseinsvorsorge, wirtschaftliche Entwicklung und regionale Versorgungsstrukturen durch Klein- und Kleinstunternehmen, Naherholung und Tourismus sowie Bio-Ökonomie.“ Auch diese neuen Schwerpunkte der lokalen Entwicklungsstrategie sollen bei dem Online-Regionalforum vorgestellt werden. „Außerdem möchten wir von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern schon jetzt wissen: Was bewegt sie, was wäre aus ihrer Sicht gut für die Region?“, ergänzt wfg-Geschäftsführer Klaus Karger.

Danach gibt es Neuigkeiten aus der Regionalentwicklung: Die Dorf-Akademie, das Netzwerk für (Wissens-)Austausch in der Wetterau, stellt ihre Pläne und die nächsten Termine vor. Unter der Überschrift „Zukunft der Region“ werden im Anschluss Vorhaben mit hoher Entwicklungsrelevanz vorgestellt, zum Beispiel der Gewerbepark der Zukunft bei Nidda und die Regionale Landesgartenschau 2027 in Oberhessen. Auch vom Programm „Lebendige Zentren“ und der Energie-Initiative „Wetterau macht’s effizient“ wird Wissenswertes zu berichten sein. Abschließend ist Zeit für Fragen und weiteren Austausch. Dazu werden zwei sogenannte Breakout-Räume eingerichtet: einer zum Thema LEADER und Regionalbudget und einer zum Thema Dorf-Akademie.

Wer an dem Online-Regionalforum teilnehmen möchte, schreibt eine E-Mail an Anmeldung(a)wfg-wetterau.de. Mit der Teilnahmebestätigung wird der Zoom-Zugangslink verschickt.