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Viele Ideen für die ländliche Region

Die Region Wetterau/Oberhessen bewirbt sich für die nächste LEADER-Förderperiode / Abschlussveranstaltung in Bad Salzhausen

Bild: D. Lijovic

Bild: D. Lijovic

Es geht um knapp sechs Millionen Euro. Das ist die Summe, die für die kommende Förderperiode aus dem LEADER-Programm für die Region Wetterau/Oberhessen winkt. Seit November vergangenen Jahres hatten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus den beteiligten Kommunen an dem Bewerbungsprozess beteiligt, hatten Ideen eingebracht und diskutiert. Die Wirtschaftsförderung Wetterau (wfg) hatte nun gemeinsam mit dem Landkreis und dem Verein Oberhessen in den Kursaal des Kurhaushotels in Bad Salzhausen eingeladen, um die Ergebnisse dieses Prozesses vorzustellen.

Das Büro „Neuland+“ arbeitet die Lokale Entwicklungsstrategie inhaltlich aus und übernahm an diesem Abend auch die Moderation. Geschäftsführer Josef Bühler machte direkt zu Beginn deutlich, dass es aus seiner Sicht richtig gewesen sei, den Prozess trotz der Corona-Pandemie nicht hinter verschlossenen Türen stattfinden zu lassen. Vielmehr sei es in den verschiedenen Veranstaltungen zu einem regen und wertvollen Austausch gekommen. Sein Fazit: „Vielleicht mangelt es an Geld, an Ideen mangelt es sicher nicht.“

Und auch Landrat Jan Weckler freut sich über die große Resonanz von Bürgern sowie Vertretern von Vereinen, Verbänden und Kommunen, die zum Teil auch in den Kursaal gekommen waren. Er erinnerte an viele einzelne Projekte, die im Rahmen des jüngsten LEADER-Programms realisiert worden waren. Vom sanierten Backhaus bis zum größten Projekt, dem Freibad in Maibach. Jede Kommune, die sich an den einzelnen Projekten beteiligt habe, habe davon profitiert. „Und man muss ehrlich sagen, dass viele Projekte, die jetzt verwirklicht wurden, ohne LEADER nicht hätten realisiert werden können“, so Weckler.

Ganz konkret wurde es, als einzelne Projekte vorgestellt wurden, die bereits in den Startlöchern stehen, um sich für die neue LEADER-Periode anzumelden. So soll im ehemaligen Klostergarten Ilbenstadt ein solidarischer Stadteil-Garten sowie ein Begegnungsraum für Kunst, Kultur und Gartenkultur entstehen. Der Vogelsberger Höhenclub plant mit dem Oberhessensteig einen Erlebniswanderweg zu entwickeln, der einen großen Teil der Region Wetterau/Oberhessen abdeckt und in sieben bis zehn Tagen erwandert werden könne. Und am Bergwerksee in Reichelsheim soll im Rahmen eines breit angelegten Bürgerprojekts ein „grüner Veranstaltungsort“ mit einer Kuppel aus Weiden entstehen.

Mit dem LEADER-Programm können Einzel- aber auch Verbundprojekte gefördert werden. In diesem Zusammenhang gab Bernd-Uwe Domes von der wfg Einblick in die Pläne für die Landesgartenschau 2027. Da die Veranstaltung erstmals interkommunal in elf Kommunen stattfinden wird, bedürfe es eines Gesamtverkehrskonzepts. „Wir möchten die Chance nutzen, Oberhessen als Reallabor für neue, vernetzte Mobilität zu entwickeln“, so Domes. Das beinhalte den öffentlichen Verkehr, den Individualverkehr sowie den motorisierten wie den nicht motorisierten Verkehr. Der Verein Oberhessen plane, gemeinsam mit der wfg, Verbänden und anderen Experten, vielfältige Formen der Mobilität einzusetzen. Dazu gehören unter anderem Car-/und Bike-Sharing-Stationen oder auch autonomes Fahren.

Zudem soll die Dorf-Akademie neu ausgerichtet werden, wie Klaus Karger von der wfg erläuterte. In der Dorf-Akademie können sich Menschen, die sich für die Zukunft ihrer Dörfer engagieren möchten, über vielfältige Themen informieren, qualifizieren und austauschen. Dieser Ansatz soll ausgeweitet werden. „Gerade in Dörfern mit vielen alten Gebäuden gibt es häufig Kaufinteressierte, die nicht einschätzen können, was mit einem Kauf finanziell auf sie zukommen wird“, so Karger. Geplant sei nun,  dass über die Dorf-Akademie Experten hinzugezogen werden können, die den Sanierungsbedarf einschätzen können. Das Projekt laufe in anderen Kommunen, etwa in Schweinfurth, schon sehr erfolgreich. „Das können wir uns auch für unsere Dörfer gut vorstellen“, sagte Karger.

Ende Mai läuft die Antragsfrist ab. Danach müssen alle Beteiligten abwarten, ob es auch eine dritte Förderperiode für die Region Wetterau/Oberhessen geben wird.