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LEADER-Beirat zieht Bilanz

Programm der Europäischen Union und des Landes Hessen beginnt 2023 mit neuer Förderperiode / LEADER-Beirat hat in den vergangenen Jahren 80 Projekte unterstützt

Eine Erfolgsgeschichte in Zahlen: Von 2014 bis 2022 hat der LEADER-Beirat Wetterau/Oberhessen 80 Projekte mit insgesamt über drei Millionen Euro gefördert. Diese haben Gesamtinvestitionen von 7,3 Millionen Euro nach sich gezogen. Nicht verwunderlich also, dass Bernd-Uwe Domes und Klaus Karger, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Wetterau (wfg), das Regionale Entwicklungskonzept für die LEADER-Region Wetterau/Oberhessen als „wirksames Instrument zur Entwicklung ländlicher Räume“, bezeichnen. Jetzt neigt sich die aktuelle Förderperiode dem Ende zu und die neue steht schon in den Startlöchern. Und die hat es in sich: Denn von 2023 bis 2027 locken sogar etwa sechs Millionen Euro an Fördergeldern für die Region.

Die wfg-Geschäftsführung lenkt als maßgeblicher Träger der LEADER-Regionalentwicklung die gesamten Prozesse. Britta Schellhammer und Silvia Kirmis gehören zum wfg-Team und unterstützen das Regionalmanagement im Rahmen der Projektarbeit. Der Beirat ist dabei ein eigenständiges Gremium, in dem eingereichte Projekte bewertet werden, um zu entscheiden, ob und in welcher Höhe gefördert wird. 22 Mitglieder - Vertreter aus Verwaltung, Vereinen oder Verbänden - treffen sich mindestens vier Mal im Jahr, um aktuelle Projekte vorzustellen. In beratender Funktion nehmen Christian Sperling vom Wetteraukreis und Dr. Andreas Schweitzer vom Amt für Bodenmanagement Büdingen an den Beiratssitzungen teil. Christina Braum vom Landkreis vertritt in den Sitzungen die Bewilligungsstelle. Das jüngste und vermutlich vorletzte Treffen der derzeitigen Förderperiode fand jetzt in Himbach statt. Ende des Jahres wird das Gremium aufgelöst, um mit der neuen Förderperiode einen neuen Beirat zu bilden. Einige der aktuellen Mitglieder werden weitermachen, andere aus Altersgründen ausscheiden.

Seit 2014 wurden größere und kleinere Vorhaben im ländlichen Raum gefördert. Eines der kleineren Projekte, die vom LEADER-Beirat als förderwürdig eingestuft wurden, war der „Archäologische-Naturkundliche Rundweg“ in Limeshain", der mit 5.232 Euro unterstützt wurde. Mit 200.000 Euro wurde der Gradierbau im Niddaer Ortsteil Bad Salzhausen bezuschusst. Den mit Abstand größten Betrag hat in der jetzt zu Ende gehenden Förderperiode das Freibad in Butzbach-Maibach erhalten. 500.000 Euro haben die engagierten Maibacher für ihr Bad inmitten des Ortes erhalten. Inzwischen wurde das frisch renovierte Bad schon wieder eröffnet.

Das jüngste Projekt ist eine neue Rollsportanlage in Ranstadt. Angrenzend an Schule und Kindergarten, einen öffentlichen Spielplatz und eine Sportanlage, soll die Anlage Möglichkeiten für alle Ranstädter, für junge und junggebliebene Sportbegeisterte bieten. Ob Mountainbiker, Inliner oder Skateboarder, ob für Freizeitsportler, Kindergärten oder Schulklassen oder auch für Rollstuhlfahrer, die hier Gleichgewichts- und Mobilitätsübungen machen können – sie alle sollen hier willkommen sein. Der LEADER-Beirat hat über die Förderwürdigkeit beschlossen, jetzt steht nur noch die offizielle Bewilligung aus. Die geplante Fördersumme: 312.459 Euro.

Henrike Strauch, Bürgermeisterin von Glauburg und Vorsitzende des LEADER-Beirats, bedankte sich im Rahmen des jüngsten Treffens bei allen Beteiligten für den stets konstruktiven Austausch. „Durch Ihr ehrenamtliches Engagement, Ihre Anregungen, Erfahrungen und Kenntnisse, die Sie Einbringen, leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Region“, bescheinigte sie den Anwesenden.

Seit 2014 engagiert sich die Wirtschaftsförderung in diesem speziellen Fördergebiet. Besonders wichtig ist es den Beteiligten, so Karger und Domes, die Bürgerinnen und Bürger in den Prozess der Dorfentwicklung einzubeziehen. So werde stets durch Regionalforen, Arbeitskreise, Workshops, digitale Veranstaltungen oder Zukunftswerkstätten über die Region informiert. Erfreulicherweise beteiligten sich immer sehr viele Menschen an dem Prozess und bewiesen damit, dass ihnen ihre Heimat am Herzen liegt, so die Wirtschaftsförderung. Nur die Pandemie hat die Zusammenarbeit bisweilen etwas eingeschränkt. Doch die langjährige Erfahrung, regionale Vernetzung und die enge Zusammenarbeit mit den Kommunen sowie die Kooperation mit den Hochschulen sei immer eine wichtige Grundlage für die Entwicklung gewesen.

Im Rahmen der Beiratssitzung gab Sina Happel, neue Projektleiterin der Dorf-Akademie, einen Ausblick auf die nächsten Veranstaltungen der Dorf-Akademie. Lißberg sei ein gutes Beispiel, wie sich ein Dorf durch das Engagement seiner Bürger positiv entwickeln könne, heißt es. Der Ortsteil Ortenbergs werde auch ein zentraler Punkt der Landesgartenschau Oberhessen im Jahr 2027 sein, stellte Happel im Zuge des Treffens heraus: „Wir wollen die Potenziale unserer Dörfer bereits jetzt entwickeln, um sie für die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten“, bekräftigte sie. Happel lud zudem für Sonntag, 11. September, ab10.30 Uhr, zu einem Ortsrundgang durch Lißberg im Kontext der Landesgartenschau 2027 ein. Die Teilnehmer können aktuelle Entwicklungen und Potenziale des Dorfes „mit allen Sinnen“ erleben. Eingeladen sind alle Interessierten, Ortsaktive, oder Vereinsvertreter der Region.