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Erste Runde erfolgreich beendet

Studierende des Kooperationsprojektes „Geomarketing“ erarbeiten kreative Entwicklungspotentiale für eine nachhaltige Dorfentwicklung im Kontext der Landesgartenschau 2027

Für einen großen Teil der Bevölkerung ist der Besuch von Großveranstaltungen eine attraktive Freizeitbeschäftigung. Hierbei werden Besucher meist anspruchsvoller und verlangen neue bzw. innovative und nachhaltige Veranstaltungsformate. Großereignisse werden von Städten und Gemeinden zunehmend als Mittel der Regionalentwicklung genutzt, um u. a. sichtbarer zu werden oder attraktiv zu bleiben. Landesgartenschauen (LGS) – als eine Möglichkeit einer Großveranstaltung – werden häufig auch als „Turbo“ bezeichnet, die Entwicklungen anstoßen oder beschleunigen können.

Vor dem Hintergrund der ersten interkommunalen LGS in Hessen im Jahr 2027 in Oberhessen startete die Wirtschaftsförderung Wetterau (wfg) über die Dorf-Akademie ein kooperatives Projekt mit der Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen, Fachbereich Raumplanung und Stadtgeographie unter Leitung von Prof. Dr. Christian Diller. Das Projekt dient einer nachhaltigen Dorfentwicklung im Kontext der LGS. So beschäftigten sich im Wintersemester 2022/2023 Studierende aus dem Masterstudiengang „Wirtschaftsgeographie, Mobilität und Raumentwicklungspolitik“ mit der Forschungsfrage „Was sind die Charakteristika der ausgewählten Stadt-/Ortsteile, die bei der interkommunalen LGS gezeigt werden können?“. Dabei widmet sich das Projekt der räumlichen Analyse von Standorten sowie der Offenlegung von Potenzialen. „Die Kommunen im Wetteraukreis und insbesondere in Oberhessen haben alle ihren eigenen individuellen Charakter und Charme mit unterschiedlichen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken. Das Studienprojekt eröffnet die Möglichkeit, einen Blick von außen auf diese Dorfstrukturen zu legen und gemeinsam mit den Bürgern Entwicklungspotenziale zu heben und zu profilieren, sodass diese nach innen und außen wirken“, erklärt Bernd-Uwe Domes, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Wetterau. Durch das Projekt kann eine frühzeitige Sammlung sowie Ausarbeitung von kreativen, wissenschaftlichen und zugleich praxisnahen Lösungsansätzen erfolgen, um die Region für die LGS 2027 vorzubereiten. „Im Mittelpunkt der LGS in Oberhessen steht unsere Kulturlandschaft – also unser Garten. Durch eine Vielzahl von Projekten sowie Veranstaltungen wollen wir unsere Region erlebbar machen und alle Stadt-/Ortsteile in Oberhessen mit einbinden“, betont Florian Herrmann, Geschäftsführer der LGS gGmbH. „Was genau das heißt und wie die einzelnen Kleinprojekte aussehen können, wurde im Rahmen des Kooperationsprojektes der JLU mit der wfg herausgestellt.“

Für das kooperative Projekt im Wintersemester 2022/2023 konnten sich alle interessierten Stadt- und Ortsteile aus der Region der LGS 2027 bewerben. Basierend auf den eingegangenen Bewerbungen wurden vier Cluster mit sechs Stadt-/Ortsteilen für das Semester gebildet, die in einem räumlichen und/oder thematischen Zusammenhang stehen:

  1. Gemeinde Glauburg: Stockheim und Glauberg
  2. Gemeinde Limeshain: Rommelhausen, Hainchen, Himbach
  3. Stadt Ortenberg: Effolderbach und Lißberg
  4. Stadt Schotten: Eichelsachsen

Die ausgewählten Cluster wurden dann über das Semester hinweg in Kleingruppen von zwei bis drei Studierenden bearbeitet. Im November fand zum Kennenlernen der Region und der Akteure eine erste gemeinsame Ortsbegehung in ausgewählten Dörfern statt. Weitere Termine in den Stadt- und Ortsteilen erfolgten individuell. Dabei wurden Ziele, Strukturen und Potenziale im Ort auf unterschiedliche Art und Weise erarbeitet, u. a. mithilfe von Bürgerworkshops, Geographischen Informationssystemen oder Interviews. Am Ende haben die Studierenden individuell für jeden Ort nachhaltige Handlungsempfehlungen erarbeitet, die sowohl für die LGS als auch darüber hinaus von Interesse sind. Eine interne Abschlusspräsentation erfolgte bereits am 01.02.2023 im geographischen Institut der JLU. Dabei wurden verschiedenste Themenbereiche herausgestellt, wie bspw. neue Formen der Übernachtungsmöglichkeiten, die digitale Darstellung örtlicher Sehenswürdigkeiten, Aktivitäten bei Schlecht-Wetter-Prognosen und Möglichkeiten zur Kennzeichnung der Lieblingsorte im Dorf. Die kreativ erarbeiteten Handlungsempfehlungen sollen nun im Rahmen einer öffentlichen Hybrid-Veranstaltung präsentiert werden. Neben den Ergebnissen werden in dieser Veranstaltung u.a. aktuelle Informationen zur LGS 2027 vermittelt und ein Ausblick auf das nächste Wintersemester 2023/2024 gegeben.

Zu dieser Hybrid-Veranstaltung sind alle Dorfaktiven der ausgewählten Cluster, die im Wintersemester 2022/2023 teilgenommen haben, in Präsenz eingeladen. Alle weiteren interessierten Bürgerinnen und Bürger des Wetteraukreises sind zur digitalen Teilnahme herzlich eingeladen, da die Ergebnisse auch auf andere Orts- und Stadtteile übertragbar sind. Die Abschlusspräsentation findet am Mittwoch, den 15.02.2023, in der Kulturhalle Stockheim, Bahnhofstraße 51a, 63695 Glauburg, von 17.00 Uhr bis 19.30 Uhr statt. Ein digitaler Zugang zu dieser Hybrid-Veranstaltung erfolgt über die Startseite der Plattform FeedBeat https://feedbeat.io/ unter „Du hast einen Code“ mit folgendem Zuschauercode: 06022312034718. Alternativ ist eine direkte Einwahl zu der Veranstaltung über nachfolgenden Zuschauerlink möglich: https://live.feedbeat.io/feedbeat/start?aucode=06022312034718.

Die Teilnahme ist kostenfrei.

Wer weitere Fragen hat, kann sich an Sina Happel, Projektmanagerin der Dorf-Akademie, unter der Telefonnummer 06031/77269-18 oder per E-Mail an dorf-akademie(a)wfg-wetterau.de wenden.

Das Kooperationsprojekt geht zum kommenden Wintersemester 2023/2024 in eine zweite Runde. Das bedeutet: Neue Studierende, neue Kleingruppen, neue Forschungsfragen und neue Stadt-/Ortsteile aus der Gebietskulisse der LGS 2027 mit Spielraum zur Identifikation von Entwicklungspotentialen.